In den vergangen Jahren hat sich in Europa bei vielen Top-Klubs ein Geschäftsmodell mit Leihspielern entwickelt, welches von der FIFA scharf kritisiert wird. Doch möglicherweise wird dem Ganzen ab der übernächsten Saison ein Riegel vorgeschoben. Solange dies jedoch nicht geschieht, können viele Vereine weiterhin auf den Durchbruch einer ihrer Leihspieler warten oder aus dem Modell finanzielle Vorteile ziehen.
Spieler auf dem Abstellgleis
Bei einem Blick auf die Anzahl der verliehenen Spieler der Vereine in Europa zeigt sich ein außergewöhnliches Bild. Atalanta Bergamo hat zur Zeit 54 Spieler an andere Klubs verliehen. Mit großem Abstand folgt mit der US Sassuolo Calcio ein weiterer italienischer Verein (32 verliehene Spieler). Bei den Zahlen müsste der Kader der entsprechenden Klubs doch außerordentlich gering sein? Dennoch stehen bei Atalanta 22 Spieler im Kader für die aktuelle Serie A-Saison (alle Serie A-Wetten). Doch was ist das Ziel, eine solch große Anzahl an Spielern für andere Vereine auflaufen zu lassen?
Zunächst einmal ein Gesamtüberblick: Insgesamt finden sich unter den Top 15 12 Vereine aus Italien. Sampdoria Genua ist dabei mit 18 verliehenen Spielern fast noch ein Leichtgewicht. Dass sich vorwiegend italienische Vereine in dieser Übersicht wiederfinden, hat einen Grund: Bis zum Jahr 2018 gab es für die Erst- und Zweitligisten keine Möglichkeit eine B-Mannschaft im Profibereich zu melden. Dies hatte zur Folge, dass die Jugendspieler der Klubs direkt in die Profimannschaft übergegangen sind. Doch viele Akteure haben in dem Alter noch nicht das Potenzial, um mit den ganz Großen mitzuhalten. Zusätzlich wuchs der Kader der Vereine immer weiter an, sodass dafür eine andere Möglichkeit her musste.
Aus der Not eine Tugend machen
Dies führte dazu, dass Jugendspieler an andere Klubs ausgeliehen wurden – insbesondere an andere italienische Vereine. Die Spieler hatten dort die Möglichkeit, sich dementsprechend weiter zu entwickeln und ab einem gewissen Leistungsstand wieder zum alten Arbeitgeber zurückzukehren. Im Laufe der Zeit erkannten die Investoren, dass sich daraus auch ein Geschäftsmodell entwickeln lassen könnte: Junge talentierte Spieler kaufen und an andere Vereine verleihen. Das senkt das finanzielle Risiko und zusätzlich die Chance den neuen Lionel Messi zu entdecken. Die Spitze des Eisbergs wurde in Italien 2014 erreicht, als der FC Parma 191 Zu- und 212 Abgänge verzeichnete. Im Jahr 2018 gab der Verband die Klubs die Möglichkeit, eine Zweitmannschaft im Profifußball zu melden. Doch auch nach der Einführung der Möglichkeit einer B-Mannschaft, hielt das Konzept des Leihgeschäftes weiter an.
Chelseas Armee in Europa
Auch in anderen europäischen Ligen kristallisieren sich gewisse Vereine heraus, die sich dieses Modell zu nutzen machten. Beim FC Chelsea haben die Spieler, die in diesem Geschäft einbezogen sind, sogar einen eigenen Namen bekommen – die „Loan Army“. Auffällig viele Spieler wurden zum niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim ausgeliehen. Das hatte seine Gründe: Alexander Chigirinsky übernahm 2010 den holländischen Verein und war gleichzeitig Geschäftspartner von Roman Abrammowitsch.
Eine ähnliche Verbindung zeigte sich zwischen Manchester City und dem FC Girona: Pep Guardiolas Bruder gehört mit der Girona Football Group ein großer Anteil des Vereins. Mit Real Madrid stellt ein weiterer spanischer Klub (alle LaLiga-Wetten) mit 14 Leihspielern verhältnismäßig wenige Akteure in andere Ländere ab. Diese haben jedoch summiert den höchsten Marktwert (230 Mio. €). Darunter finden sich unter anderem der Dortmunder Achraf Hakimi oder der im aktuellen Transferfenster zu den Bayern ausgeliehene Alvaro Odriozola. Es bleibt, wie auch schon in der Vergangenheit, abzuwarten, ob einer dieser Leihspieler je wieder für die Königlichen zum Einsatz kommen oder nur zusätzliches Geld in die Vereinskasse spülen wird.
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