Kommt es bei den US-Präsidentschaftswahlen im November in den USA tatsächlich zu einem Schock? Nicht wenige würden die Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten im Weißen Haus als solches Bezeichnen. Aus Sicht der Buchmacher hat es in der Vergangenheit schon die eine oder andere prominente, politische Überraschung bei Wahlen gegeben. Wir stellen sie vor, allerdings nicht ohne vorher einen Blick auf die tatsächliche Schock-Quote für Donald Trump zu werfen.
Nachdem Donald Trump insgesamt 17 Kandidaten aus verschiedenen Lagern seiner republikanischen Partei hinter sich lassen konnte, kommt es nun im November zum Showdown um das Weiße Haus gegen die Demokratin und ehemalige First Lady Hillary Clinton.
Noch vor 3 Jahren stand die Quote für eine Präsidentschaft von Trump bei 201.00. Auch vor 14 Monaten wurde seine mögliche Kandidatur von den Buchmachern noch nicht wirklich ernst genommen – 101.00. Als er jedoch im Juni 2015 ernsthaft seine Kandidatur für die Republikaner ankündigte, stand die Quote nur noch bei 34.00. Knapp 3 Monate vor der Entscheidung liegt Clinton allerdings in den Umfragewerten und auch bei den Buchmachern (Quote 1.28) vorne. Ein Erfolg von Trump wäre nicht nur für die Bookies ein echter Schock, obwohl seine Quote nur noch bei 3.60 liegt.
Großbritannien verlässt die Europäische Union, Juni 2016
Vor der Abstimmung am 23. Juni stand die Quote auf einen „Brexit“ nie unter 2.50. Am Tag der Abstimmung stieg die Quote sogar noch auf 9.00. Das Ende ist bekannt und manche können noch immer nicht glauben, dass die Mehrheit im Königreich tatsächlich für einen Austritt aus der Europäischen Union gestimmt hat.
David Camerons Schock-Mehrheit, Mai 2015
Wir bleiben auf der Insel. Nur etwas mehr als ein Jahr zuvor holte Premierminister David Cameron mit seinen konservativen Tories die absolute Mehrheit im britischen Parlament. Noch 10 Tage zuvor prophezeiten die Quoten der Wettanbieter, dass sein Konkurrent Ed Miliband das Rennen machen wird. Bis kurz vor der Wahl stieg die Quote für Cameron sogar von 2.25 auf 11.00 an. Der eine oder andere Buchmacher wird über den endgültigen Ausgang ein wenig geschockt gewesen sein.
George W. Bushs 2. Amtszeit, November 2004
Noch im Sommer 2004, wenige Monate vor der Wahl, lag der amtierende US-Präsident George W. Bush hinter seinem demokratischen Rivalen John Kerry (Quote 1.77). Die Quote des heutigen Außenministers der Vereinigten Staaten sank zum Wahltag sogar noch auf 1.25. Für Bush lief es umgekehrt (Quote 5.00). Doch das sollte nichts heißen. Am Ende gewann Bush die Wahl mit dem geringsten Vorsprung in der Geschichte der USA für einen im Amt befindlichen Präsidenten.